Frieden durch Erweiterung? - Was steht jetzt für Deutschland und die EU auf dem Westbalkan an
18. Oktober 2023BonnWann? 31. Oktober 2023, 19:30
Wo? Auditorium des Kunstmuseums Bonn
Helmut-Kohl-Allee 2, 53113 Bonn
Podiumsgäste:
– Faruk Ajeti
Botschafter der Republik Kosovo in Deutschland
– Aleksandra Tomanic
Direktorin des European Fund for the Balkans
– Gerald Knaus
Präsident der Europäischen Stabilitätsinitiative
– Tobias Flessenkemper
Mitglied des Präsidiums der Südosteuropa-Gesellschaft
Moderation:
Viola VON CRAMON-TAUBADEL
Mitglied des Europäischen Parlaments
In diesem Jahr jährt sich das Gipfeltreffen von Thessaloniki 2003 zum zwanzigsten Mal, auf dem die EU-Mitgliedstaaten und alle Kandidatenländer bestätigten, dass „die Zukunft des Balkans in der Europäischen Union liegt“. Die Staats- und Regierungschefs der EU verpflichteten sich zu einer Beitrittsperspektive für alle Länder des Westbalkans und starteten eine Reihe von Initiativen zur Unterstützung ihrer Reform- und Integrationsbemühungen. Zwanzig Jahre später ist lediglich Kroatien der Union beigetreten. Der Beitrittsprozess und die Beitrittsperspektiven für die übrigen Länder des westlichen Balkans wurden durch verschiedene Hindernisse und Herausforderungen erschwert, und es wurden kaum nennenswerte Fortschritte erzielt. Im Jahr 2022 hat die Verleihung Kandidatenstatus an die Ukraine und die Republik Moldau nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine den Diskussionen über den Erweiterungsprozess neue Dringlichkeit verliehen.
Im Rahmen dieser Veranstaltung soll erörtert werden, wie die Debatte über den EU-Erweiterungsprozess neu belebt werden kann und welche Rolle Südosteuropa in diesem Prozess angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Instabilität auf dem Westbalkan spielen kann. Darüber hinaus werden Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und die Dynamik des von der EU moderierten Dialogs, die Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo seit dem Rückzug der Serben im Norden aus den staatlichen Institutionen und mögliche Lösungswege, einschließlich der Rolle internationaler Akteure, gewährt. Die gravierenden Probleme, die in den Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien immer wieder, zuletzt beim Angriff auf die kosovarische Polizei in Banjska, zu Tage treten, zeigen, dass – trotz des guten Willens und des Engagements der westlichen Akteure – die Schwächen in den demokratischen Strukturen, nationalistische Politik, geopolitische Interessen und dritte Akteure die Chancen auf eine umfassende Lösung stark beeinträchtigen. Welche Szenarien für die Fortsetzung des Brüsseler Dialogs denkbar sind, ob die Abkommen von Brüssel und Ohrid noch Bestand haben und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Frieden möglich wird, werden einige der Fragen sein, die diskutiert werden.
Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme per E-Mail an: viola.voncramon@ep.europa.eu