Osteuropa

Zweiter Brief an von der Leyen zur Zulassung von Sputnik V + Antwort

05. März 2021

Nachdem die Europäische Arzneimittelagentur EMA gestern angekündigt hatte, dass sie einen sogenannten „rolling review“, die Vorabprüfung vor einem Zulassungsverfahren, für den russischen Impfstoff „Sputnik V“ gestartet hat, schrieb ich einen weiteren Brief an Kommissionspräsidentin Von der Leyen und die zuständige Kommissarin Kyriakides. Einige der Fragen, die ich in meinem ersten Schreiben, das bis dato leider unbeantwortet geblieben ist, an sie gerichtet hatte, schienen mit diesem Schritt der EMA brennender denn je.

So würde mich beispielsweise interessieren, ob für die Vorabprüfung seitens der EMA die russischen Studienergebnisse herangezogen wurden und wenn ja, wie die EMA bzw. die Europäische Kommission sicherstellen konnten, dass diese Studien nach EU-Standards durchgeführt wurden. Expert*innen hatten entscheidende Lücken in der Datenlage und die mangelnde Transparenz kritisiert und für mich würde der Mangel an Impfstoff in keinem Fall rechtfertigen, dass wir unserer zu Recht hohen Prüfstandards für Arzneimittel in irgendeiner Form aufweichen. Diesen zweiten Brief hat auch mein tschechischer Fraktionskollege Mikuláš Peksa mitunterzeichnet, da Tschechiens Regierung nun angekündigt hat, „Sputnik V“ in einem nationalen Alleingang, ohne europäische Zulassung verimpfen zu wollen .

Update 01.06.2021

Nach langer Wartezeit hat Kommissionspräsidentin von der Leyen auf mein Schreiben von Anfang März geantwortet. Ihre Antwort ist hier nachzulesen: