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"Woher kommt morgen unser Wasser?"

07. April 2019

Am Dienstag, den 26.März hatte der Ortsverband Radolfshausen und #Europa-Kandidatin Viola von Cramon zur Podiumsdiskussion „Woher kommt morgen unser Wasser?“ nach Bernshausen ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen.
Der Einladung zu Diskussionen waren Dr. Friedhart Knolle, #BUND Westharz, Christian Barsch, Beirat #UNESCO Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft Dr.Sebastian Lakner, Uni Göttingen und Joerge Penk, Bioland-Landwirt gefolgt. Zur Eröffnung der Veranstaltung führte Dr.Friedhart Knolle in einem Kurzvortrag in die Folgen des #Klimawandels im Harz ein.

Im Lauf des Vortrags wurde vor allem auf die Verschiebung der Baumgrenzen und dem Niedergang der Fichte aufgrund der ansteigenden Durchschnittstemperaturen und der ausbleibenden Feuchtigkeit sowie der starken Sturmsituation in den letzten Jahren hingewiesen. Ebenfalls wurde an Hand von Studien von Versicherungsgesellschaften, auf die steigende Gefahr von Starkwetterereignissen in Deutschland aufmerksam gemacht.

In der anschließenden Diskussion wurde die enorme Wichtigkeit von Wasser, nicht nur als lebensnotwendig Ressource, sondern auch zum Erhalt der Ökosysteme, herausgearbeitet. Die veränderte Klimasituation steuert schon jetzt die Art wie wir unsere Landschaft wirtschaftlich nutzen können. Das lässt sich sowohl in der Bewirtschaftung von Acker- & Landflächen als auch der Forstwirtschaft erkennen. Insbesondere die Wasserknappheit des #Dürresommers 2018 hatte in Teilen Deutschlands massive Futterknappheit und Ernteausfälle zur Folge. Umso wichtiger ist die Verteilung von EU-Subventionsgeldern und eine völlig neue Umverteilung, die nicht an die Fläche, sondern an die Erfüllung von “gesellschaftlichen Leistungen”, wie Umwelt- und Naturschutz, Biodiversität, Klimaschutz oder Tierwohl gekoppelt ist.

Auch auf die Bedeutung von extensiver Weidetierhaltung, als wichtiger Faktor zum Erhalt von Naturschutzflächen und #Artenschutzmaßnahme wurde hingewiesen. Auch die Forstwirtschaft muss sich zukünftig neu orientieren. Neuanpflanzungen werden mit Bäumen aus dem mediterranen Bereich bestückt um für die weiter steigenden Temperaturen und die Wasserknappheit im Sommer gewappnet zu sein.
Abschließend wurde auch die Frage nach der Dezentralisierung von Wasserversorgung, im Gegensatz zu großen,intransparent Strukturen, erörtert.

„Der Kampf gegen den Klimawandel“, sagte Viola von Cramon abschließend „muss für die künftigen Abgeordneten im Europäischen Parlament absolute Priorität besitzen. Nur wenn wir wirksame Maßnahmen gegen eine weitere Temperaturerhöhung ergreifen, können wir auch in diesen Breiten in 10 oder 20 Jahren noch gesunde Wälder vorfinden. Aus unserer Sicht müssen alle Sektoren – Energie, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft – ihren Beitrag leisten. Die Maßnahmen müssen deutlich ambitionierter werden, wenn wir die Klimaschutzziele bis 2030 erreichen wollen.“