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PM: Kleine Finanzspritze für EU-Forschungsprogramm „Horizon Europe“ im neuen EU-Haushalt

11. November 2020

Die für Wissenschaft und Forschung zuständige GRÜNE Europaabgeordnete Viola von Cramon-Taubadel kommentiert den Abschluss der Haushaltsverhandlungen zwischen Europäischem Rat, Kommission und dem Europäischen Parlament:

„Dass trotz aller Widrigkeiten in den Budgetverhandlungen am Ende doch noch eine Aufstockung für die Programme Horizon Europe und Erasmus+ um 4 bzw. 2,2 Mrd. Euro gelungen ist, ist zweifellos ein Erfolg des Europäischen Parlaments. Allerdings bleibt auch diese zusätzliche Spritze weit entfernt vom eigentlichen Bedarf für das EU-Forschungsbudget.

Horizon Europe wird mit 84,9 Mrd. Euro trotzdem massiv unterfinanziert sein, bleibt man doch meilenweit unter dem vom Parlament ermittelten Bedarf von 120 Mrd. Euro. Ob man mit diesem Budget eine international konkurrenz- und wettbewerbsfähige Forschungslandschaft aufbauen und Autonomie in strategisch wichtigen Forschungs- und Technologiebereichen erreichen kann, ist mehr als fraglich.

In der Pandemiebekämpfung zeigen sich aktuell die Vorzüge einer europäischen Zusammenarbeit in der Wissenschaft. Klimaziele, Green Deal, digitale Transformation  – auch hier müssten sich unsere Ambitionen in einem entsprechenden Forschungsbudget abbilden. Wenn man nun aber gerade hier spart, wird es schwierig sein, im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe mitzuhalten. Und ohne die Entwicklung eigener Spitzentechnologien wird die EU kein globaler key player sein und in der Folge auch nicht die nötige Gestaltungsmacht entwickeln können.“